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Saunazeit - Winterzeit ... von Wolfram Freutel













Was ist denn eine Sauna ?
Der Begriff „Sauna” stammt aus Finnland und ist auf eine Erd- oder Schneegrube zurückzuführen, in der ein Feuer entfacht wurde, um dort zu schwitzen. Diese Feuergrube stellt den Beginn der Saunageschichte dar und war bereits bei den alten Germanen bekannt.

Heute bezeichnet man als Sauna einen meist mit Holz verkleideten Raum, der mit einem Saunaofen ausgestattet und mit vielen etagenartigen Holzbänken ausgefüllt ist. Die Saunaöfen sind heutzutage meist elektrisch, wobei es immer noch viele Holzbefeuerte gibt. In kleinen Saunaräumen steht meist nur ein Saunaofen, in größeren Saunen oft Mehrere. Sie erreichen je nach Einstellung Temperaturen zwischen 80 und 110 Grad.

Warum geht man in die Sauna ?
Regelmäßige Saunabesuche sind eine ideale Möglichkeit das Immunsystem zu stärken und somit einer Erkältung vorzubeugen. Außerdem ist das Saunieren gut für die Haut, verbessert das allgemeine Wohlbefinden und dient der Erholung.

Saunabesuche dienen aber nicht nur der Gesundheit, sondern immer mehr auch als Freizeitbeschäftigung. Viele Saunen- & Thermenbetreiber bieten verschiedenste Events wie z.B. Sauna-Nächte an, welche oft ein bestimmtes Thema als Motto haben. Selbst Aufgüsse werden themenbezogen zelebriert. Dies macht es für Familien und Jugendgruppen meist interessanter und als Nebeneffekt bleibt man gesund.

Was ist denn ein Aufguss ?
Ein Sauna-Aufguss ist das portionsweise Begießen der heißen Steine des Ofens mit kaltem oder heißem Wasser - meist verbunden mit einem speziellen Aufguss-Aroma für den individuellen Duft. Das Befeuchten der heißen Steine erfolgt durch eine Holz-Schöpfkelle, durch Besprühen der Steine oder bei den Profis durch das Hinaufschütten des Wassers in einem sehr kurzen Zeitabschnitt.

eim Aufguss verdampft das Wasser und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Das Verdunsten des Schweißes auf der Haut wird so erschwert und der Körper noch weiter erwärmt. Zusätzlich wedelt der Aufgießende mit einem Handtuch oder einem Fächer, somit verteilt sich der heiße Wasserdampf noch schneller und in alle Ecken des Saunaraums.

Wie läuft so ein Saunagang ab ?
Nachdem man seinen Körper ausgiebig gereinigt und abgetrocknet hat, betritt man unbekleidet den Saunaraum mit einem großen Handtuch (Saunatuch).

Das Saunatuch legt man auf die Holzbank, um sich anschließend darauf nackt hinzusetzen oder hinzulegen. Sauna-Anfänger legen sich besser hin, damit sich der Kreislauf besser entspannen kann.

Desto höher man sich in der Sauna befindet, desto heißer ist es. Hierbei zählt die Höhe des Kopfes, also macht es einen Unterschied, ob man auf der obersten Bank sitzt oder liegt. Damit die Klimaanlage des Körpers so richtig funktionieren kann, sollte man sich nicht zusätzlich in Handtüchern einwickeln, sondern ausschließlich nackt die heißen Temperaturen genießen.

Man sollte sich nicht zu lange im Saunaraum aufhalten, denn hier geht es nicht um einen Wettkampf, sondern vielmehr um die Entspannung. 8-10 Minuten sollten also vollkommen ausreichen. Als Sauna-Neuling sollte man erst einmal den Aufgüssen ausweichen und sich ohne diesen „Hitze-Schock” an die Sauna gewöhnen.

Zur Eingewöhnung empfehlen sich Saunen mit niedrigen Temperaturen, etwa ein Saunarium oder eine Lichttherapie-Sauna mit ca. 50-60 Grad. Oft werden diese Saunen auch Bio-Sauna genannt. Nach dem Saunagang benötigt der Körper Ruhe, Erholung und neue Feuchtigkeit. über vitaminreiche Getränke und einen Ruheraum freut er sich am meisten.

Sauna für Kinder & Jugendliche
Grundsätzlich ist ein Saunabesuch für Kinder zu empfehlen, wenn man einige Punkte beachtet. Kindern sollte es klar sein, dass eine Saunakabine kein Kletterparadies und in einigen Saunen Ruhe oberstes Gebot ist. Unabhängig vom ärgernis der anderen Saunanutzer, strengen solche Aktivitäten den Kreislauf übermäßig an und sind daher eher schädlich. Weiterhin können Kinder nicht immer selbstständig ihren Flüssigkeitsverlust einschätzen, hier sollte man besonders darauf achten, dass sie ausreichend und regelmäßig etwas trinken.

Von Kindern sollte ausschließlich die untere Saunabank genutzt werden, liegend vielleicht sogar schon die Mittlere. Kinder sind hitzeempfindlicher als Jugendliche und Erwachsene, daher sollten sie entsprechend früher den Saunaraum verlassen. Eltern oder Jugendleiter sollten sich darauf einstellen, auch wenn sie lieber länger in der Wärme verbleiben würden.

Jugendliche können bedenkenlos die Sauna benutzen, denn sie wissen, wann es ihnen zu heiß wird. Es ist aus gesundheitlichen Gründen zu empfehlen, dass Jugendliche 1x die Woche einen Saunabesuch anstreben, egal ob nach dem Sport, mit der Familie, der Schulklasse oder mit der Jugendgruppe. Bei Jugendlichen (egal ob Jungs- oder Mädchengruppe) wird es öfters etwas lauter beim Saunabesuch, daher sollten Jugendleiter vorher entsprechend planen.

Nacktheit & Pubertät
Ab einem bestimmten Alter nimmt die Begeisterung eines Saunabesuches mit den Eltern ab. Das ist allerdings nicht auf den Saunagang zurückzuführen, sondern vielmehr auf den Entwicklungsstand des Jugendlichen. Mit dem Einsetzen der Pubertät werden Jugendliche oft schamhafter und zeigen sich nicht mehr so gerne nackt vor den Eltern und anderen Leuten.

Nicht nur beim Bund junger Naturisten (BjN) e.V. sondern auch bei anderen Jugendgruppen stehen nackte Saunabesuche und Wellnesstage im Jahresprogramm. Oft finden Saunabesuche bei Ski-Freizeiten und im Anschluss von Winterwanderungen statt. Bei diesen Saunabesuchen unter Gleichaltrigen lernen Jugendliche am Schnellsten mit den Veränderungen am eigenen Körper umzugehen, bzw. sehen sie, dass es ihren Freunden ähnlich geht und man sich daher nicht für seinen Körper schämen muss. Die Pubertät ist eine ganz normale Sache!

Bei Schulklassen oder Jugendgruppen, welche in ihrer Jugendarbeit eher selten mit Nacktheit in Berührung kommen, sollte man in einem Gruppengespräch über das Vorhaben sprechen und auch die Eltern informieren. Jugendliche die trotzdem Bedenken wegen der Nacktheit haben, darf man nicht zwingen. Sauna-Neueinsteiger haben zusätzlich immer die Möglichkeit, sich mit einem Handtuch einzuwickeln und sich auf diese Weise an die eigene Nacktheit heranzutasten.


Saunaregeln

Die wichtigsten Saunaregeln kurz zusammengefasst:
  • Verpflegung: In die Sauna geht man nicht mit vollem Magen, aber auch hungrig ohne Energie kann falsch sein und Unwohlsein spürbar werden. Zwischen den Saunagängen sollte der Flüssigkeitshaushalt aufgefüllt werden, am Besten mit Fruchtsäften oder Tee.
  • Hygiene: Man reinigt sich vor dem ersten Saunagang intensiv (Körperfett & Kosmetik) und geht nach jedem Saunagang den Schweiß abduschen.
  • Saunagang: Das Saunieren findet ausschließlich nackt auf einem Sauna-Handtuch statt. Das Sauna-Handtuch muss groß genug sein, um keinen Schweiß auf das Holz der Saunabank zu tropfen. Ein zusätzliches Einwickeln behindert das Schwitzen des Körpers und lässt zusätzlich die Hitze direkt am Körper stauen.
  • Platzwahl: Je höher, desto heißer! Anfänger sollten die unteren Saunabänke nutzen. Für den Kreislauf ist es besser, liegend zu saunieren. Abstand zum Sitznachbarn ist ebenfalls Pflicht, denn Körperkontakt ist nicht erwünscht. Die letzten Minuten des Saunagangs kann man je nach Fülle der Sauna etwas tiefer genießen, wodurch der Körper schon etwas abkühlen kann.
  • Dauer: Wir empfehlen 8-10 Minuten pro Saunagang. In der Kürze liegt die Würze! Profis gehen auch gern mal 15 Minuten saunieren, bei ihnen gilt 20 Minuten als äußerstes Maximum. Man kann jederzeit selbstständig den Saunaraum verlassen!
  • Aufguss: Nicht zu früh vor einem Aufguss den Saunaraum betreten. Während des Aufgusses sollte man nicht die Zeremonie des Saunameisters stören, bzw. die Sauna betreten. Nach dem Aufguss leise den Saunaraum verlassen, damit andere Saunagäste sich weiter entspannen können.
  • Abkühlung: Nach dem Saunagang benötigt der Körper vorrangig Abkühlung. Besonders empfehlenswert ist kühle Außenluft in Verbindung mit einem kleinem Spaziergang im Außenbereich der Sauna. Anschließend tut dem Kreislauf eine kühle Dusche gut. Mit einem Kneippschlauch kann man sich ebenfalls abkühlen. Hier ist allerdings die Regel „von außen nach innen” zu beachten, also der Bereich um das Herz zuletzt. Profis kühlen sich im Tauchbecken ab, aber natürlich erst nach dem Abduschen.
  • Ruhe: In der Saunakabine sollte immer eine ausreichende Ruhe herrschen, damit alle Saunagäste entspannen können. In den Ruheräumen ist absolute Stille Pflicht.


Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung des BjN e.V.

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